Boracay hat zweifelsohne den schönsten Strand und das klarste Wasser, welches wir auf unserer ganzen Reise gesehen haben. Dieser trägt den Namen White Beach und macht diesem alle Ehren. Doch genau dieser wurde der Insel auch zum Verhägnis - er zieht schon seit Jahren Touristen von der ganzen Welt an. Dies führte dazu, dass geschäftige Philippiner und ausländische Investoren diverse Hotels und Geschäfte auf der Insel aufbauten. Fehlendes Abfallmanagement, Bausünden und Entsorgung der menschlichen Abfälle direkt im Meer haben die kleine Insel immer mehr und mehr zu einer Müllhalde werden lassen, bis der Präsident höchstpersönlich im Jahre 2018 die Reissleine zog und die Insel für 6 Monate schliessen liess. In dieser Zeit wurde die Insel rehabilitiert, Kanalisationen wurden gebaut, Strassen verbreitert und Geschäfte, welche die Auflagen nicht erfüllen konnten, geschlossen. Zudem wurden diverse Regeln aufgestellt, beispielsweise ist es verboten, am Strand zu rauchen oder zu trinken, es dürfen keine komerziellen Sandburgen mehr gebaut werden, Liegestühle und Verkäufer wurden vom Strand verbannt und Feuershows gibt es keine mehr. Wir haben sozusagen das Boracay 2.0 besucht, vergleiche zum alten Boracay haben wir keine aber im Vergleich zu anderen Inseln, welche schon länger dem Massentourismus zum Opfer gefallen sind, wirkt Boracay definitiv sauberer und organisierter.
Hauptattraktion ist definitiv der White Beach, einen saubereren Strand, feineren Sand und klareres Wasser haben wir noch nie gesehen. Trotz seiner Länge von 4km sucht man jedoch vergebens nach einem einsamen Plätzchen, vor allem Koreaner und Chinesen sind hier auf der Insel stark vertreten, dazu gesellen sich noch einzelne Westler und einheimische Touristen. Wünscht man sich mehr Privatsphäre am Strand, ist man besser bedient, wenn man einen der zahreichen anderen Strände der Insel besucht, hier ist der Sand vielleicht nicht ganz so weich wie am White Beach, jedoch die Atmosphäre gelassener und ursprünglicher, was definitiv auch viel Wert ist.
Wer lediglich Urlaub an einem wunderschönen Strand machen möchte, es nicht scheut, von Koreanern und Chinesen umgeben zu sein, viele verschiedene Restaurants, Bars und auch Clubs in Laufdistanz haben will und nicht wirklich darauf aus ist, das wahre und authentische Philippinische Leben zu entdecken, ist in Boracay perfekt aufgehoben. Leider treibt der Tourismus jedoch auch die Preise in die Höhe - Touren und Wassersportaktivitäten sind hier so dermassen überteuert, dass wir diese gemieden haben. Einzig auf eine Bootstour mit einem Local haben wir uns eingelassen, welcher uns ein individuelles Programm versprach. Dieser wirkte auf uns ehrlich und authentisch, leider mussten wir feststellen, dass dieser genau das Gegenteil ist - das lange, interessante und freundschaftliche Gespräch war nur darauf abgezielt, uns das Geld aus der Tasche zu ziehen und die Bootstour hat so nie stattgefunden. Trotzdem haben wir die Zeit in Boracay genossen und sind nun Startklar für unser letztes Abenteur, nämlich Singapur.
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Philippinen
April 26, 2019
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